HÄNDE PFLEGEN
Bei Pflegenden sind Hautprobleme an den Händen nicht selten. Denn: Die Haut wird im Pflegealltag durch häufiges Händewaschen, Desinfizieren und das Tragen von Handschuhen beansprucht.
Mit gezielten Maßnahmen können Pflegende ihre Hände vor Hautschäden schützen.
Hände richtig pflegen
- Prüfen Sie Produkte auf Inhaltsstoffe, die Sie nicht vertragen, bevor Sie sie anwenden. Wechseln Sie das Produkt, sobald sie Reizungen oder Allergien wahrnehmen.
- Cremen Sie sich die Hände regelmäßig ein. Tragen Sie die Creme nur auf saubere und trockene Haut auf.
- Verwenden Sie milde, parfümarme oder -freie Cremes, Salben oder Lotionen mit einem pH-Wert unter 6. Für trockene Haut gibt es Produkte mit Urea, Glycerin, Milchsäure, Ölen oder Fetten. Nicht geeignet sind Produkte, die ätherische Öle oder Alkohol enthalten.
- Cremen Sie die Hände vor dem Schlafengehen gut mit einem fetthaltigen Produkt ein. Die Creme wirkt noch besser, wenn Sie Baumwoll-Handschuhe darüber ziehen.
- Holen Sie sich ärztlichen Rat ein für die Behandlung und zum Umgang mit Hautschäden.
Handschuhe richtig verwenden
- Tragen Sie Gummi-Handschuhe bei Tätigkeiten mit Wasser, z. B. bei der Körperpflege.
- Tragen Sie Handschuhe mit möglichst langer Stulpe. So gelangt das Wasser nicht so leicht in den Handschuh.
- Verwenden Sie Handschuhe aus Nitril. Gepuderte und Latex-Handschuhe können Allergien auslösen.
- Nutzen Sie Einmal-Handschuhe tatsächlich auch nur einmal.
- Nehmen Sie die passende Größe.
- Achten Sie auf saubere und trockene Hände, bevor Sie Handschuhe anziehen.
- Vermeiden Sie anhaltende Feuchtigkeit auf der Haut. Wechseln Sie die Handschuhe, sobald sie innen feucht sind. Sie können auch Baumwoll-Handschuhe unter die Einmal-Handschuhe anziehen.
Reinigungs- und Desinfektionsmittel richtig verwenden
- Benutzen Sie schonende, hautverträgliche Reinigungsmittel.
- Verwenden Sie nur so viel wie nötig. Achten Sie auf die Hinweise zur Anwendung auf dem Produkt.
- Nutzen Sie Desinfektionsmittel auf Alkoholbasis.
- Bevorzugen Sie Desinfektionsmittel zum Wischen statt zum Sprühen.
- Verwenden Sie zu Hause Desinfektionsmittel für die Hände nur, wenn die Gefahr einer Infektion besteht. Dann sollten Sie sich die Hände häufiger desinfizieren statt sie zu waschen.
- Achten Sie beim Desinfektionsmittel für die Hände darauf, dass es rückfettend ist.
Haut beobachten
Achten Sie auf Anzeichen für Hautprobleme, z. B.:
- trockene Haut
- Spannungsgefühl
- Rötung
- Juckreiz
- Schuppung
- Brennen
- Hautrisse
- Schwellung
- Ausschlag
- Bläschen
Fachlichen Rat einholen
- Holen Sie pflegefachlichen oder ärztlichen Rat ein, wenn Hautprobleme auftreten.
- Lassen Sie sich zudem von einer Pflegefachkraft beraten, wie die Haut geschützt und gepflegt werden kann.
Hinweise für professionell Pflegende
- Arbeitgeber sind grundsätzlich verpflichtet, Maßnahmen zu treffen, die Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren verhüten. Außerdem müssen sie die betriebliche Gesundheitsförderung umsetzen. Das gilt auch in der professionellen Pflege. Dazu gehört der sogenannte Hautschutz-Plan. Darin ist zum Beispiel vermerkt, wann und womit sich die Mitarbeiter die Hände reinigen und pflegen sollten. Entsprechende Produkte müssen vom Arbeitgeber bereitgestellt werden.
- Zudem beraten Betriebsärzte zum Hautschutz und informieren die Berufsgenossenschaft oder Unfallkasse über eine berufsbedingte Hauterkrankung. Angebote zur Prävention oder Behandlung, wie speziell verordnete Hautschutz- und Pflegeprodukte, Schulungen zum Hautschutz oder ein stationärer Kuraufenthalt können dann genutzt werden.
Hände richtig reinigen
Waschen Sie Ihre Hände mehrmals täglich unter fließendem Wasser und mit hautschonender Flüssigseife.
Waschen Sie sich die Hände immer vor:
Körperkontakt mit dem pflegebedürftigen Menschen
Kontakt mit Lebensmitteln, Medikamenten, Kosmetika, Kontaktlinsen oder Zahnprothesen.
Waschen Sie Ihre Hände nachdem Sie etwas angefasst haben, worauf sich Krankheitserreger befinden könnten, wie:
- Abfall
- Toilette oder Toilettenbürste
- Ausscheidungen, z. B. Erbrochenes, Urin oder Stuhl
- Körpersekrete, z. B. Speichel, Nasen- oder Rachenschleim, Blut
- Wunden
- Haltegriff im Bus, am Einkaufswagen oder an Türklinken, Geld
- Tiere
Waschen Sie Ihre Hände gründlich:
- Halten Sie Ihre Hände unter fließendes Wasser.
- Seifen Sie Ihre Hände mit Flüssigseife für 20 bis 30 Sekunden ein: Handflächen, zwischen den Fingern, Fingerspitzen, Nägel, Daumen und Handrücken.
- Spülen Sie die Seife gründlich unter fließendem Wasser ab.
- Trocknen Sie die Hände sorgfältig mit einem sauberen und trockenen Handtuch Teilen Sie sich Handtücher nicht mit anderen.
Außerdem
- Cremen Sie Ihre Hände regelmäßig ein.
- Achten Sie besonders auf Hygiene, wenn die pflegebedürftige Person eine Infektion hat. Lassen Sie sich ärztlich beraten, ob Sie zusätzlich Desinfektionsmittel für die Hände nutzen sollten.
- Fassen Sie auf öffentlichen Toiletten Gegenstände nicht direkt an, sondern z. B. mit einem Einmal-Taschentuch.
- Dieser Erklärfilm zeigt in knapp 2 Minuten, warum eine sorgfältige Händehygiene bei der Pflege wichtig ist. Darin erfahren Sie auch, wie Sie Ihre Hände richtig reinigen.
Schutzkleidung tragen
- Verwenden Sie Einmal-Handschuhe bei Kontakt mit Speichel, Blut, Nasenschleim, Wunden, Erbrochenem, Urin, Stuhl und beim Waschen infizierter Hautstellen, z. B. bei Pilzbefall.
- Tragen Sie einen Schutzkittel, wenn Ihre Kleidung mit Ausscheidungen oder Wundflüssigkeit in Kontakt kommen könnte.
- Schützen Sie kleine Verletzungen an Ihren Händen, z. B. durch ein Pflaster oder einen Fingerling.
Flächen und Gegenstände säubern
- Waschen Sie Geschirr möglichst heiß ab. Wenn möglich, nutzen Sie die Spülmaschine. Wählen Sie ein Spülprogramm bei mindestens 60 Grad Celsius.
- Beseitigen Sie Körperflüssigkeiten sofort, z. B. Blut, Stuhl, Urin, Nasenschleim oder Erbrochenes. Tragen Sie dabei medizinische Einmal-Handschuhe.
- Entsorgen Sie Einmal-Materialien, wie Taschentücher und Inkontinenz-Produkte, in einer verschlossenen Tüte im Hausmüll.
- Reinigen Sie häufig genutzte Flächen und Gegenstände regelmäßig mit Wasser und Haushaltsreiniger. Dazu gehören z. B. Waschschüssel, Waschbecken, Wasserhahn, Toilette, Spültasten, Haltegriffe, Türklinken, Lichtschalter, Arbeitsflächen in der Küche, Kühlschrank.
- Verwenden Sie für Küche, Bad und Toilette unterschiedliche Putzlappen. Hängen Sie die Lappen nach Benutzung luftig auf.
- Verwenden Sie Desinfektionsmittel nicht routinemäßig.
Mit Lebensmitteln hygienisch umgehen
- Waschen Sie sich die Hände, bevor Sie Essen zubereiten und anreichen.
- Säubern Sie die Arbeitsflächen, bevor Sie Lebensmittel darauf zubereiten, vor allem bei rohem Fleisch oder Fisch.
- Waschen Sie Obst und Gemüse vor dem Verzehr mit Wasser.
- Bereiten Sie Tee mit kochendem Wasser zu.
- Verbrauchen Sie frische Lebensmittel rasch.
- Verwenden Sie keine verdorbenen Lebensmittel. Prüfen Sie Geruch, Aussehen und Haltbarkeitsdatum.
- Nutzen Sie an warmen Tagen eine Kühltasche für den Transport von leicht verderblichen Produkten wie rohes Fleisch, Fisch, frische Milch.
Achten Sie auf Anzeichen für Infektionen, z. B.
Achten Sie auf Anzeichen für Infektionen bei sich selbst und bei der pflegebedürftigen Person. Anzeichen sind z. B.:
- Unwohlsein
- Erkältungssymptome, z. B. Halsschmerzen, Husten, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen
- Atemprobleme
- Übelkeit, Erbrechen
- Durchfall
- Schmerzen, z. B. beim Wasserlassen
- erhöhte Temperatur oder Fieber
- übelriechende und/oder eitrige Wunde
- Rötung, Schwellung, Erwärmung, Schmerz, Bewegungseinschränkung.
Spezielle Maßnahmen bei Problemkeimen ergreifen
- Holen Sie ärztlichen Rat zu Hygienemaßnahmen ein, wenn ein (multi-resistenter Keim) bei der pflegebedürftigen Person festgestellt wurde. Auch die Pflegefachperson oder das Gesundheitsamt können hierzu Auskunft geben.
- Halten Sie sich an die Schutzmaßnahmen, z. B. Einmal-Handschuhe, Schutzkittel und/oder Mund-Nasen-Schutz tragen, Isolation.
- Verwahren Sie verschmutzte Wäsche, benutztes Geschirr und Besteck, das nicht sofort gereinigt wird, in einem geschlossenen Behälter.
- Waschen Sie Wäsche separat und bei mindestens 60 Grad Celsius.
Achten Sie auf regelmäßige und gründliche Hände-Hygiene. Wenn ärztlich empfohlen, desinfizieren Sie sich zusätzlich die Hände
- bevor sie beispielweise Medikamente verabreichen, Augentropfen geben oder eine Wunde versorgen.
- nach Körperkontakt mit der pflegebedürftigen Person.
- nachdem Sie Gegenstände angefasst haben, die in Kontakt mit der pflegebedürftigen Person waren, z. B. Geschirr, Wäsche.
- direkt nach dem Ausziehen der Einmal-Handschuhe.
Hinweise für professionell Pflegende
Arbeitgeber sind grundsätzlich verpflichtet, Maßnahmen zu treffen, die Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren verhüten. Außerdem müssen Sie die betriebliche Gesundheitsförderung umsetzen. Das gilt auch in der professionellen Pflege. Dazu gehören der sogenannte Hygieneplan oder der Impfschutz durch den Betriebsarzt. Die Hygienevorschriften in der Organisation sind unbedingt einzuhalten.
Informationen dazu hält der Arbeitgeber bereit. Auch die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW), die Unfallkassen oder das Robert-Koch-Institut (RKI) informieren darüber.
Hinweise für professionell Pflegende
DEN RÜCKEN SCHÜTZEN
Körperliche und seelische Belastungen durch die Pflege können bei Pflegenden zu Rückenproblemen führen. Gründe sind zum Beispiel schweres Heben sowie Sorgen und Stress.
Gezielte Maßnahmen tragen dazu bei, den Rücken zu schützen und Rückenproblemen vorzubeugen.
Den Rücken schonen
Die richtige Haltung und Hilfsmittel helfen, den Rücken bei der Pflege zu schützen. Denn: Falsche Bewegungen und häufige Belastungen können dem Rücken schaden.
Achten Sie beim Heben auf Ihre Haltung:
- Gehen Sie in die Hocke und nutzen Sie zum Anheben die Kraft aus den Armen und Beinen – niemals aus dem Rücken!
- Halten Sie dabei den Rücken gerade und das Gewicht nah am Körper.
- Spannen Sie die Muskeln von Rücken und Bauch an.
- Verdrehen Sie den Oberkörper nicht.
- Bewegen Sie sich nicht ruckartig.
Erleichtern Sie sich die Pflege:
- Nutzen Sie Hilfsmittel, z. B. einen fahrbaren Duschstuhl, ein Pflegebett, einen Lifter oder ein Rutschbrett. Lassen Sie sich vor der Benutzung anleiten und einweisen. Ein Pflegebett sollte so eingestellt sein, dass Sie bei der Pflege möglichst aufrecht stehen können.
- Lassen Sie die pflegebedürftige Person so viel wie möglich selbst tun. Unterstützen Sie bei der Bewegung, z. B. mithilfe von Gleithilfen, Antirutschmatten oder Aufrichthilfen für das Bett.
- Tragen Sie sichere und bequeme Schuhe. Lassen Sie sich dazu in einem Fachgeschäft beraten.
- Bitten Sie andere um Hilfe, z. B. beim Heben oder Positionieren der pflegebedürftigen Person.
- Besuchen Sie Kurse zu rückengerechter Pflege und zum Umgang mit Pflegehilfsmitteln. Oder lassen Sie sich dazu von einer Pflegefachperson anleiten.
Den Rücken schonen
Bewegung und die Kräftigung der Rückenmuskulatur können helfen, Rückenschmerzen oder zu lindern. Lassen Sie sich zudem ärztlich untersuchen, wenn Sie Beschwerden haben.
Trainieren Sie Ihren Rücken:
- Bewegen Sie sich in Ihrer Freizeit möglichst viel, gehen Sie z. B. mehrmals in der Woche spazieren. Erhöhen Sie auch mal das Tempo: Das sogenannte Walking ist auch für untrainierte, übergewichtige oder ältere Menschen gut geeignet.
- Suchen Sie sich Übungen heraus, die den Rücken gezielt trainieren, z. B. Gymnastik, Rückenschule. Üben Sie wenigstens einige Minuten täglich.
- Wählen Sie Bewegungsarten, die Ihnen gefallen. Sorgen Sie für Abwechslung beim Bewegen. Wenn Sie sich regelmäßig unterschiedlich bewegen, stärken Sie zudem immer wieder andere Muskeln. Überfordern Sie sich jedoch nicht.
Wohlbefinden fördern
Wenn man sich unwohl und belastet fühlt, verspannt sich auch die Muskultur. Das kann unter anderem zu Rückenbeschwerden führen.
- Bringen Sie nach Möglichkeit Belastung und Entlastung in ein gutes Verhältnis. Geben Sie dazu mitunter auch Aufgaben ab.
- Nehmen Sie sich Zeit zum Entspannen und für Ihre Interessen. Mehr dazu finden Sie auf der Seite Tipps zur Entlastung für Pflegende.
- Versuchen Sie, ausreichend zu schlafen.
- Ernähren Sie sich möglichst ausgewogen. Mehr dazu finden Sie auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.
Sich Unterstützung holen
Unterstützung durch Fachleute oder Familie und Freunde kann helfen, den Alltag besser zu bewältigen und Überlastung zu vermeiden.
- Nehmen Sie eine kostenlose Pflegeberatung in Anspruch. Fragen Sie nach Hilfsmitteln, die die Pflege erleichtern, oder nach Entlastungsangeboten, wie ambulante Pflegedienste oder eine Tagespflege.
- Sprechen Sie über Belastungen, z. B. mit Freunden und Familie. Holen Sie sich bei ihnen auch Unterstützung, z. B. beim Einkaufen oder für die Begleitung zum Arzt.
- Holen sie sich auch Rat bei der Pflegeberatung und Pflegefachkräften. Außerdem können Sie bei der Pflegeberatung nach psychologischer Unterstützung fragen, wenn Sie sich seelisch überlastet fühlen.
Mehr dazu finden Sie auf der Seite Tipps zur Entlastung für Pflegende.
Hinweise für professionell Pflegende
Arbeitgeber sind grundsätzlich verpflichtet, Maßnahmen zu treffen, die Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren verhüten. Außerdem müssen sie die betriebliche Gesundheitsförderung umsetzen. Dazu gehören Kurse, um den Rücken zu stärken oder Stress besser zu bewältigen. Auch der richtige Einsatz von Pflegehilfsmitteln kann den Rücken entlasten. Pflege-Konzepte wie Bobath und Kinästhetik unterstützen die Bewegung von Pflegebedürftigen und tragen gleichzeitig zu schonenden Bewegungsabläufen bei Pflegenden bei.
Informationen zu entsprechenden Angeboten in der Organisation hält der Arbeitgeber bereit. Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) und die Unfallkassen informieren über Möglichkeiten der betrieblichen Gesundheitsförderung.
Zudem beraten Betriebsärzte über rückenschonendes Arbeiten und Angebote zur Prävention, wie Rückenschule.
ÜBERLASTUNG VORBEUGEN
Jemanden zu pflegen kann erfüllend sein, aber auch körperlich und psychisch sehr beanspruchen. Das kann gesundheitliche Probleme bis hin zu Krankheit verursachen und sich negativ auf das Wohlbefinden auswirken.
Gezielte entlastende Maßnahmen können helfen, die Pflege zu erleichtern und vor Überlastung zu schützen.
Auf die eigene Gesundheit achten
Wer die Pflege dauerhaft leisten möchte, braucht ausreichend Kraft und Energie. Ein gesundheitsbewusstes Verhalten hilft dabei, sich gesund zu fühlen und belastbar zu bleiben.
- Bewegen Sie sich im Alltag möglichst viel. Gehen Sie regelmäßig spazieren. Nehmen Sie die Treppe statt des Fahrstuhls.
- Verabreden Sie sich mit anderen zum Sport oder nehmen Sie an Gruppenangeboten teil, zum Beispiel im Verein. Bewegung in der Gruppe kann zu psychischem Wohlbefinden beitragen.
- Schützen Sie bei der Pflege Ihren Rücken. Geeignete Maßnahmen finden Sie bei den Tipps gegen Rückenprobleme für Pflegende.
- Trinken Sie etwa 1,5 Liter am Tag, am besten Wasser. Erinnern Sie sich falls nötig daran: Platzieren Sie zum Beispiel immer ein volles Glas in der Nähe, stellen Sie sich einen Wecker oder nutzen Sie spezielle Apps. Halten Sie sich an die ärztliche Empfehlung, wenn Sie beispielsweise wegen einer Erkrankung mehr oder weniger trinken sollen.
- Ernähren Sie sich gesund, das heißt: möglichst abwechslungsreich, ausgewogen und überwiegend pflanzlich. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) bietet dazu Orientierung und hilfreiche Tipps.
- Nehmen Sie sich Zeit zum Essen, am besten in netter Gesellschaft und Atmosphäre. Essen Sie nicht nebenbei. Bereiten Sie die Mahlzeiten vor, wenn die Zeit an stressigen Tagen knapp ist.
- Machen Sie regelmäßig Pausen. Arbeiten Sie Aufgaben nacheinander ab. Nehmen Sie sich nicht alles auf einmal vor. Planen Sie lieber zu viel als zu wenig Zeit für Ihre Tätigkeiten ein.
- Versuchen Sie, ausreichend und erholsam zu schlafen. Wie Sie Schlafproblemen begegnen können, erfahren Sie bei den Tipps für einen guten Schlaf für Pflegende.
Ausgleich schaffen
Wer eigene Bedürfnisse ständig vernachlässigt, verliert Kraft und wird unzufrieden. Das kann auch die Pflegebeziehung belasten. Um die Pflege dauerhaft bewältigen zu können, sollte das Verhältnis von Belastung und Entlastung möglichst ausgewogen sein.
- Binden Sie Aktivitäten in Ihren Alltag ein, die Ihnen gegen Stress helfen: Machen Sie zum Beispiel Yoga oder Übungen zur Muskelentspannung. Lassen Sie sich massieren. Sie haben auch das Recht, einfach einmal nichts zu tun.
- Gehen Sie möglichst regelmäßig Ihren Interessen nach. Nehmen Sie sich zum Beispiel Zeit zum Lesen oder um ins Kino zu gehen.
- Verbringen Sie regelmäßig bewusst Zeit mit Menschen, mit denen Sie gerne zusammen sind.
- Sprechen Sie mit vertrauten Menschen so offen wie möglich über Ihre Bedürfnisse. Sie können eine emotionale Stütze sein. Nehmen Sie deren Rat entgegen.
- Sorgen Sie für schöne gemeinsame Momente mit der pflegebedürftigen Person. Schauen Sie zum Beispiel zusammen einen Film. Oder blättern Sie in einem Fotoalbum und sprechen Sie über gemeinsame Erlebnisse.
- Planen Sie feste Urlaubszeiten für sich ein.
- Informieren Sie sich über spezielle Urlaubsangebote für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen. Es gibt solche Angebote auch für Menschen mit Demenz.
Hilfe annehmen
Es kann sein, dass sich die Pflege trotz aller Bemühungen nicht allein bewältigen lässt. Dann ist es wichtig, Unterstützung anzunehmen, zum eigenen Wohl und im Interesse der pflegebedürftigen Person.
- Holen Sie sich Unterstützung für die Pflege und im Alltag, zum Beispiel beim Heben, beim Einkaufen, bei Arztbesuchen oder nächtlichen Einsätzen. Fragen Sie in der Familie, im Freundeskreis oder in der Nachbarschaft. Oder nutzen Sie ehrenamtliche Hilfen.
- Versuchen Sie, Ihre Grenzen zu erkennen und zu akzeptieren. Sprechen Sie offen darüber, was Sie leisten können und was nicht. Lösen Sie sich von der Einstellung „Das bekomme ich schon allein hin“. Halten Sie Ihre Grenzen ein. Machen Sie diese auch gegenüber anderen deutlich.
- Erstellen Sie einen Plan für den Fall, dass Sie vertreten werden müssen. Stimmen Sie sich mit der pflegebedürftigen Person, ihrem Umfeld und eventuell einem professionellen Pflegedienst ab.
- Geben Sie die Pflege falls nötig an andere ab, auch wenn es schwerfällt. Dabei kann beispielsweise ein Pflegedienst unterstützen. Das kann auch nur bei Tätigkeiten sein, die besonders belastend sind.
- Nehmen Sie Lieferdienste in Anspruch, zum Beispiel für Einkäufe oder Essen auf Rädern. Sie können sich auch Medikamente von der Apotheke liefern lassen.
- Informieren Sie Ihr Umfeld, falls bei Ihrem Angehörigen oder Ihrer Angehörigen eine Demenz besteht. So können auch andere mit auf die Person Acht geben.
- Tauschen Sie sich mit anderen pflegenden Angehörigen über Erfahrungen, Probleme und Gefühle aus. Nutzen Sie dazu zum Beispiel eine Selbsthilfegruppe oder einen Gesprächskreis. Kontakte vermitteln zum Beispiel Selbsthilfekontaktstellen, Kirchengemeinden oder Mehrgenerationenhäuser.
- Nutzen Sie nachbarschaftliche oder ehrenamtliche Angebote. Diese werden teilweise von der Pflegekasse bzw. privaten Pflegeversicherung anerkannt. Fragen Sie dazu bei der Pflegekasse oder privaten Pflegeversicherung nach.
- Nehmen Sie professionelle Beratung zur Organisation und Entlastung bei der Pflege in Anspruch.
Fachlichen Rat einholen
Es gibt zahlreiche professionelle Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige. Fachleute können dazu beraten und dabei helfen, sie in Anspruch zu nehmen.
- Informieren Sie sich über Entlastungsangebote aus der Pflegeversicherung. Wenden Sie sich dazu beispielweise an eine Pflegeberatungsstelle oder an die Pflegekasse bzw. die private Pflegeversicherung der pflegebedürftigen Person. Zur Entlastung gibt es zum Beispiel Ersatzpflege, Verhinderungspflege, Kurzzeitpflege, Tagespflege, Nachtpflege und ambulante Pflegedienste. Außerdem haben pflegende Angehörige Anspruch auf eine Auszeit, um Beruf und Pflege miteinander vereinbaren zu können. Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber über Regelungen, um Ihnen die Pflege zu ermöglichen, zum Beispiel Home-Office, Abbau von Überstunden, flexible Arbeitszeiten oder Freistellung.
- Fragen Sie nach Hilfsmitteln, die die Pflege erleichtern, zum Beispiel ein Pflegebett. Zudem gibt es Hilfsmittel für pflegebedürftige Menschen, um möglichst selbstständig zu sein. Dadurch werden auch Pflegende entlastet.
- Lassen Sie sich kostenfrei zur Anpassung der Wohnung beraten, zum Beispiel bei einer Pflegeberatungsstelle, von Pflegefachpersonen oder bei speziellen Wohnberatungsstellen.
- Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse oder privaten Krankenversicherung nach Angeboten zur Entspannung und zum Stressmanagement. Solche Kurse gibt es auch online. Erkundigen Sie sich auch nach Angeboten zur Bewegungsförderung und gesunden Ernährung.
- Lassen Sie sich regelmäßig ärztlich untersuchen. Holen Sie ärztlichen Rat ein, wenn Sie Anzeichen von Überlastung wahrnehmen. Schildern Sie dabei auch Ihre Pflegesituation. Fragen Sie nach einer Kur sowie nach Vorsorge- und Rehabilitationsangeboten. Informationen dazu erhalten Sie auch bei Ihrer Krankenkasse oder privaten Krankenversicherung.
- Nutzen Sie professionelle psychologische oder psychotherapeutische Unterstützung, wenn Sorgen Ihren Alltag bestimmen. Diese kann auch helfen, wenn Sie zum Beispiel das Gefühl haben, Ihrer Aufgabe nicht gerecht zu werden.
- Nehmen Sie einen Pflegekurs in Anspruch. Dort lernen Sie unter anderem Handgriffe, den Umgang mit Hilfsmitteln und rückenschonende Haltung. Dadurch gewinnen Sie auch Sicherheit bei der Pflege.
- Informieren Sie sich beim Arzt, bei der Ärztin oder einer Pflegefachperson über krankheitsbedingte Symptome. Dies kann helfen, eine Situation besser einzuschätzen und gelassener damit umzugehen.
Hinweise für professionell Pflegende
Arbeitgeber sind grundsätzlich verpflichtet, Maßnahmen zu treffen, die Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren verhüten. Außerdem müssen sie die betriebliche Gesundheitsförderung umsetzen. Das gilt auch in der professionellen Pflege. Dazu gehört, Pflegehilfsmittel zur Verfügung zu stellen, für eine verlässliche Arbeits- und Dienstplanung zu sorgen sowie Fortbildungen anzubieten, zum Beispiel zum Umgang mit Stress oder herausforderndem Verhalten. Auch der Austausch mit anderen in Fallbesprechungen oder im Rahmen von Supervisionen kann zur Entlastung beitragen.
Informationen zu entsprechenden Angeboten in der Organisation hält der Arbeitgeber bereit. Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) und die Unfallkassen informieren über Möglichkeiten der betrieblichen Gesundheitsförderung.
Zudem beraten Betriebsärzte über rückenschonendes Arbeiten und Angebote zur Prävention wie Rückenschule
Hinweise für professionell Pflegende
Arbeitgeber sind grundsätzlich verpflichtet, Maßnahmen zu treffen, die Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren verhüten. Außerdem müssen sie die betriebliche Gesundheitsförderung umsetzen. Das gilt auch in der professionellen Pflege. Dazu gehört, Pflegehilfsmittel zur Verfügung zu stellen, für eine verlässliche Arbeits- und Dienstplanung zu sorgen sowie Fortbildungen anzubieten, zum Beispiel zum Umgang mit Stress oder herausforderndem Verhalten. Auch der Austausch mit anderen in Fallbesprechungen oder im Rahmen von Supervisionen kann zur Entlastung beitragen.
Informationen zu entsprechenden Angeboten in der Organisation hält der Arbeitgeber bereit. Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) und die Unfallkassen informieren über Möglichkeiten der betrieblichen Gesundheitsförderung.
Zudem beraten Betriebsärzte über rückenschonendes Arbeiten und Angebote zur Prävention wie Rückenschule
SCHLAFPROBLEMEN BEGEGNEN
Schlafprobleme wirken sich auf das Wohlbefinden und die Gesundheit aus. Viele pflegende Angehörige leiden darunter. Neben individuellen Faktoren kann auch die Pflegesituation zu Schlafproblemen beitragen, zum Beispiel Sorgen um die pflegebedürftige Person, Stress oder Unterbrechungen des Nachtschlafs, um Hilfe zu leisten.
Gezielte Maßnahmen können dabei helfen, leichter einzuschlafen und besser durchzuschlafen.
Schlafrituale schaffen
Ein guter Schlaf kann durch Rituale und Gewohnheiten gefördert werden. Es kann daher hilfreich sein, bestimmte Routinen zu pflegen und ungünstige Verhaltensweisen zu erkennen und zu verändern.
- Finden Sie heraus, welche Schlafenszeiten für Sie am besten geeignet sind: Wann gehen Sie am besten ins Bett, um möglichst gut einzuschlafen und durchzuschlafen? Wann stehen Sie am besten auf, um sich ausgeschlafen zu fühlen? Halten Sie dann möglichst feste Zeiten ein. Stehen Sie immer etwa zur gleichen Zeit auf und legen Sie sich zur gleichen Zeit hin.
- Gehen Sie nur ins Bett, wenn Sie wirklich müde sind. Schlafen Sie nicht außerhalb des Betts, zum Beispiel auf dem Sofa.
- Stehen Sie wieder auf, wenn Sie längere Zeit nicht einschlafen können und verlassen Sie wenn möglich das Schlafzimmer. Vermeiden Sie aber allzu belebende Tätigkeiten. Legen Sie sich erst wieder hin, wenn Sie wirklich müde sind.
- Schaffen Sie Rituale vor dem Schlafen wie lesen oder ruhige Musik hören. Nehmen Sie ein warmes Fußbad oder ein Ganzkörperbad. Leicht erwärmte Strümpfe können gegen kalte Füße helfen.
- Trinken Sie eine Tasse beruhigenden Tee. Geeignet sind Lavendel, Baldrian, Hopfen und Passionsblume. Vermeiden Sie es aber, größere Mengen vor dem Zubettgehen zu trinken. Das könnte nächtlichen Harndrang begünstigen.
- Gehen Sie zur Toilette, bevor Sie sich hinlegen.
- Probieren Sie Entspannungstechniken aus. Holen Sie dazu fachlichen Rat ein.
- Verzichten Sie auf Smartphone und Tablet im Bett. Das Licht der Geräte oder eingehende Nachrichten können wachhalten.
- Schauen Sie nicht auf die Uhr, wenn Sie nachts aufwachen. Das kann unruhig machen und es wird schwieriger, wieder einzuschlafen. Stellen Sie Ihren Wecker am besten weiter weg.
Schlafrituale schaffen
Ein guter Schlaf kann durch Rituale und Gewohnheiten gefördert werden. Es kann daher hilfreich sein, bestimmte Routinen zu pflegen und ungünstige Verhaltensweisen zu erkennen und zu verändern.
- Finden Sie heraus, welche Schlafenszeiten für Sie am besten geeignet sind: Wann gehen Sie am besten ins Bett, um möglichst gut einzuschlafen und durchzuschlafen? Wann stehen Sie am besten auf, um sich ausgeschlafen zu fühlen? Halten Sie dann möglichst feste Zeiten ein. Stehen Sie immer etwa zur gleichen Zeit auf und legen Sie sich zur gleichen Zeit hin.
- Gehen Sie nur ins Bett, wenn Sie wirklich müde sind. Schlafen Sie nicht außerhalb des Betts, zum Beispiel auf dem Sofa.
- Stehen Sie wieder auf, wenn Sie längere Zeit nicht einschlafen können und verlassen Sie wenn möglich das Schlafzimmer. Vermeiden Sie aber allzu belebende Tätigkeiten. Legen Sie sich erst wieder hin, wenn Sie wirklich müde sind.
- Schaffen Sie Rituale vor dem Schlafen wie lesen oder ruhige Musik hören. Nehmen Sie ein warmes Fußbad oder ein Ganzkörperbad. Leicht erwärmte Strümpfe können gegen kalte Füße helfen.
- Trinken Sie eine Tasse beruhigenden Tee. Geeignet sind Lavendel, Baldrian, Hopfen und Passionsblume. Vermeiden Sie es aber, größere Mengen vor dem Zubettgehen zu trinken. Das könnte nächtlichen Harndrang begünstigen.
- Gehen Sie zur Toilette, bevor Sie sich hinlegen.
- Probieren Sie Entspannungstechniken aus. Holen Sie dazu fachlichen Rat ein.
- Verzichten Sie auf Smartphone und Tablet im Bett. Das Licht der Geräte oder eingehende Nachrichten können wachhalten.
- Schauen Sie nicht auf die Uhr, wenn Sie nachts aufwachen. Das kann unruhig machen und es wird schwieriger, wieder einzuschlafen. Stellen Sie Ihren Wecker am besten weiter weg.
Alltag anpassen
Ein gesunder Alltag kann auch zu einem guten Nachtschlaf beitragen. Dazu gehören zum Beispiel eine an den Tagesrhythmus angepasste Ernährung sowie körperliche und geistige Aktivität.
- Verzichten Sie ab dem Mittagessen auf Getränke, die eine anregende Wirkung auf Sie haben, zum Beispiel Kaffee, Cola, schwarzer oder grüner Tee.
- Machen Sie keinen Mittagsschlaf. Oder begrenzen Sie ihn auf höchstens 30 Minuten. Zum Beispiel kann ein Power-Nap von 15 Minuten sehr erholsam sein.
- Achten Sie darauf, wann und was Sie essen: Essen Sie abends nicht zu viel und nicht unmittelbar vor dem Zubettgehen. Vermeiden Sie schwer verdauliche Speisen wie fettige Lebensmittel. Gehen Sie aber auch nicht hungrig schlafen.
- Bewegen Sie sich regelmäßig: Gehen Sie zum Beispiel spazieren. Dabei erhalten Sie Tageslicht und frische Luft. Nehmen Sie an einer Bewegungsgruppe teil oder nutzen Sie Übungsvideos zur Bewegungsförderung im Internet, etwa von der Krankenkasse oder privaten Krankenversicherung. Verzichten Sie aber auf anstrengenden Sport unmittelbar vor dem Schlafen.
- Vermeiden Sie zu viel Aufregung vor dem Schlafengehen, etwa aufwühlende Gespräche, spannende Filme oder Bücher.
- Verzichten Sie möglichst auf Alkohol und Nikotin. Alkohol verschlechtert den Schlaf und ist auch als Einschlafhilfe ungeeignet. Auch Nikotin kann den Schlaf stören.
Schlafumgebung gestalten
Äußere Einflüsse können den Schlaf beeinträchtigen. Dazu gehören laute oder unregelmäßige Geräusche, helles Licht und schlechte Luft. Eine angenehme Schlafumgebung kann beim Ein- und Durchschlafen helfen.
- Machen Sie es sich bequem: Verwenden Sie Bettwaren und Nachtwäsche, mit denen Sie sich wohlfühlen. Lassen Sie sich eventuell zu Matratze, Kopfkissen und Bettdecke in einem Fachgeschäft beraten.
- Achten Sie auf eine angenehme Raumtemperatur. Sie sollte zum Schlafen zwischen 16 und 18 Grad liegen. Lüften Sie das Schlafzimmer vor dem Zubettgehen.
- Sorgen Sie dafür, dass es möglichst still ist. Das Schlafzimmer sollte bestenfalls das ruhigste Zimmer in der Wohnung sein. Eventuell sind Ohrenstöpsel sinnvoll.
- Verwenden Sie einen beruhigenden Raumduft aus hochwertigem naturreinen oder natürlichen ätherischen Öl. Träufeln Sie einige Tropfen ätherisches Lavendelöl auf ein Tuch und legen es in Bettnähe. Sie können auch ein Duftkissen oder Kräutersäckchen mit Lavendelblüten nehmen.
- Dunkeln Sie den Raum zum Schlafen ab. Nutzen Sie eventuell eine Schlafmaske.
- Lassen Sie nach dem Aufstehen möglichst viel Tageslicht herein, damit das Wach-Hormon Serotonin vermehrt ausgeschüttet wird.
Unterbrechungen des Schlafs verringern
Pflegeaufgaben enden meist nicht in der Nacht. Der Schlaf wird unterbrochen, wenn die pflegebedürftige Person nachts Hilfe benötigt. Außerdem tragen Sorgen und Ängste wegen der Pflegesituation zu Schlafproblemen bei.
- Fördern Sie den Schlaf der pflegebedürftigen Person. Informieren Sie sich über geeignete Maßnahmen. Anregungen finden Sie bei den Tipps gegen unruhige Nächte.
- Nutzen Sie Hilfsmittel zur Sturzprävention, um die Sicherheit in der Nacht zu erhöhen. Beispielsweise kann eine Trittmatte mit Alarm Sie wecken, wenn die pflegebedürftige Person aufsteht. Weitere Anregungen für eine sichere Umgebung finden sie bei den Tipps gegen Stürze.
- Sorgen Sie für Ihre Erholung und Auszeiten von der Pflege. Erwägen Sie beispielsweise, gelegentlich auswärts zu schlafen und die Pflegeaufgaben für die Nacht anderen zu übergeben.
Fachlichen Rat einholen
Die Ursachen für Schlafprobleme herauszufinden ist wichtig, um geeignete Maßnahmen dagegen zu ergreifen. Dabei können Fachleute helfen.
- Holen Sie ärztlichen Rat ein, wenn Ihre Schlafprobleme mehrere Wochen anhalten. Bringen Sie am besten ein Schlaf-Tagebuch mit, in dem Ihre täglichen Schlaf- und Wach-Zeiten über etwa 14 Tage notiert sind.
- Fragen Sie nach möglichen Ursachen, zum Beispiel ob Erkrankungen oder Ihre Medikamente Einfluss haben.
- Erkundigen Sie sich, was Sie gegen die Schlafprobleme tun können. Informieren Sie sich über Entspannungstechniken, zum Beispiel bei der Krankenkasse oder der privaten Krankenversicherung. Das können beispielsweise progressive Muskelentspannung (PME), autogenes Training oder Atemübungen sein. Es gibt auch weitergehende Möglichkeiten, den Schlaf zu fördern. Zum Beispiel kann eine psychologische Beratung oder Psychotherapie sinnvoll sein. Mit kognitiver Verhaltenstherapie werden Verhaltensweisen geübt, die den Schlaf fördern. Außerdem sollen dabei Denkmuster verändert werden, die sich negativ auf den Schlaf auswirken. Trainings gegen Schlafprobleme gibt es auch als Onlineangebote. Informationen dazu erhalten Sie bei Ihrer Krankenkasse oder privaten Krankenversicherung.
- Informieren Sie sich in der Apotheke oder der ärztlichen Praxis über pflanzliche Mittel, die den Schlaf fördern können. Es gibt Tropfen und Tabletten mit Baldrian, Hopfen, Melisse oder Lavendel.
- Nehmen Sie keine Schlafmittel ohne ärztliche Verordnung. Diese erhöhen das Risiko für gesundheitliche Probleme. Schlafmittel können abhängig machen und langfristig die Schlafprobleme verstärken.
- Nehmen Sie eine Pflegeberatung in Anspruch, wenn Überlastung zu Ihren Schlafproblemen beiträgt. Eine solche Beratung kann bei der Organisation und Verteilung pflegerischer Aufgaben unterstützen, um Sie zu entlasten.
- Nutzen Sie Pflegekurse, zum Beispiel der Pflegekasse. Dies kann helfen, sich bei der Pflege sicherer fühlen und praktische Probleme besser zu bewältigen.
- Wenn Sie langanhaltende Schlafprobleme haben: Wenden Sie sich eventuell an eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit Schlafproblemen. Eine Selbsthilfeorganisation in Ihrer Nähe finden Sie zum Beispiel auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM)
Hinweise für professionell Pflegende
Bei professionell Pflegenden können Schlafprobleme unter anderem auch durch Schichtarbeit entstehen. Aber ein guter Schlaf ist auch bei wechselnder Tages- und Nachtschicht möglich. Einflussfaktoren sind beispielweise eine ausgewogene Ernährung, regelmäßiger Sport sowie Rituale beim Schlafengehen und eine angenehme Schlafumgebung. Zudem trägt eine verlässliche Arbeits- und Dienstplanung dazu bei, Schlafproblemen vorzubeugen oder sie zu verringern. Arbeitgeber sind grundsätzlich verpflichtet, hierfür Maßnahmen zu treffen, etwa eine ununterbrochene Ruhezeit für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von 11 Stunden zwischen zwei Diensten zu gewährleisten.
Professionell Pflegende können sich bei berufsbedingten Schlafproblemen auch betriebsärztlich beraten lassen.
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Quelle: www.pflege-praevention.de